Stadtplanung

Hauptaufgabe von Stadtplaner:innen ist es, Autos zu hassen, Pop-up-Fahrradwege als Allheilmittel zu preisen und dabei stetig irgendwas mit Nachhaltigkeit vor sich hin zu brabbeln. In der verbleibenden Zeit werden Städte und Regionen in ihrer Bedeutung für die Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen für Millionen und Milliarden von Menschen erkannt und gesteuert. Städte und Regionen sind Motoren und Brennpunkte gesellschaftlicher Entwicklungen, deren Aushandlungsprozesse nie abgeschlossen werden. Baulich-räumliche, soziale, wirtschaftliche, ökologische und rechtliche Herausforderungen benötigen Planer:innen, die ihnen einen Rahmen, Verantwortungen und Ziele zuweisen.

Stetig wird das vielschichtige System Stadt angepasst. Dabei wird versucht, die Wechselwirkungen und Auswirkungen zu kontrollieren. Doch wie greift man eigentlich in das System Stadt ein, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will? Reichen neue Bauvorschriften aus, um einem steigenden Meeresspiegel, Flut- und Sturmereignissen zu begegnen? Wie schaffen wir neuen Wohnraum, unter Berücksichtigung sozialer, klimagerechter und wirtschaftlicher Anforderungen? Welche Auswirkungen haben eine neue Buslinie, die Sanierung eines Gebäudes oder ein ganz neues Quartier auf eine Mittelstadt?

Der Studiengang Stadtplanung vermittelt die Fähigkeiten, die nötig sind, um räumlich wirksame, ökonomische, ökologische und soziale Prozesse sowie deren Wechselwirkungen zu analysieren und in Planungen oder Handlungskonzepte umzusetzen. Das thematisch sehr breite und vielfältige Feld der Stadtplanung stützt sich dabei auf Prozesse und Methoden, um die für den Einzelfall passgenauen Analyse-, Arbeits- und Lösungsmethoden auswählen oder entwickeln zu können. Für die Aushandlung und Kommunikation fundierter Ergebnisse lernen die Studierenden, was die interdisziplinäre Gruppenarbeit ausmacht, wie und wann man Beteiligungsverfahren organisiert und wie Planungsvorschläge gegenüber der Öffentlichkeit präsentiert und vertreten werden. Zentraler Bestandteil des Studiums sind daher drei Semesterprojekte und eine Entwurfsarbeit, in denen das erlernte Wissen angewendet wird, indem arbeitsteilig und kooperativ größere Projekte entwickelt werden.